Hannes Wader - Hotel zur langen dämmerung
chordsver. 1
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Tuning: E A D G B E
[Intro]
E
[Verse 1]
An tEausend Meilen hast du heut schon hinter dich gebracht.
Es ist spät, du suchst und findest eine BBleibe für die Nacht.
EVon alldem, was du schon geseh'n und Anicht begriffen hast,
Ebist du todmüde, sehnst dich nur nach Beiner langen ERast.
EDies Hotel, die trübe Funzel in dBem engen KorriEdor
kommen Bdir, als du dich umsiehst, schon nicht Eganz geheuer vor.
Und dann Bweißt du es genau, als du die Zimmertür aufschlAießt,
dass Edu vor langer Zeit schon einmal Bhier gewesen Ebist.
[Chorus]
ESchlaf' nicht ein im Hotel zur langen Dämmerung, bleib wach,
denn der Atem toter Seelen staut sich Bunter diesem Dach
und fErisst sich, wenn du schläfst, so tief in AHirn und Lungen fest,
Edass du dieses Haus nur sterbend oder Btot wieder verlEässt.
[Verse 2]
Und du Esitzt und wachst und wartest, doch die Zeit will nicht vergeh'n.
Und dir ist, als könntest du auf einmal Bdurch die Wände seh'n.
ESiehst ein Zimmer, so wie deins, und ein AJunge kommt herein.
EDu erschrickst und meinst, du selBber könntesEt dieser Junge sein:
EGroße Füße, große Augen, von zu HBause durchgEebrannt,
Haar Bund Hosen viel zu kurz, wie eEs noch brauch ist auf dem Land,
alles Bliebend ohne Furcht, was neu und Afremd ist um ihn her.
EUnd du fragst dich, ob du je so jung geBwesen bist wie Eder.
[Chorus]
ESchlaf' nicht ein im Hotel zur langen Dämmerung, bleib wach,
denn der Atem toter Seelen staut sich Bunter diesem Dach
und fErisst sich, wenn du schläfst, so tief in AHirn und Lungen fest,
Edass du dieses Haus nur sterbend oder Btot wieder verlEässt.
[Verse 3]
In dem ERaum gleich nebenan siehst du dich als alten Mann,
einsam und verbittert, krank und Bohne einen Zahn.
EUnd er wackelt mit dem Schädel, hält Adie Bibel auf den Knien,
seine Edürren Spinnenfinger blättern Baufgeregt darEin.
EGanze Sätze streicht er aus mit dBem RotstiftE in der Hand
und sBchreibt dafür böse flüsternd wilde EFlüche an den Rand.
Und schon Bbluten seine Finger, zucken Aweiter, wie im Krampf.
EDu gibst ihm noch eine Stunde und dann Bendet dieser EKampf.
[Chorus]
ESchlaf' nicht ein im Hotel zur langen Dämmerung, bleib wach,
denn der Atem toter Seelen staut sich Bunter diesem Dach
und fErisst sich, wenn du schläfst, so tief in AHirn und Lungen fest,
Edass du dieses Haus nur sterbend oder Btot wieder verlEässt.
[Verse 4]
Auch deEr Junge schläft noch nicht, nimmt sein Instrument und spielt.
Dazu schreibt er etwas auf, bringt in RBeime, was er fühlt.
Falsche ETöne, schlechte Verse, es ist Agleich wie gut er's macht,
Denn nur Eschreibend, spielend, singend Bübersteht eEr diese Nacht.
EDas macht durstig, und er dreht aBn dem WasseErhahn. Der spritzt
etwasB aus, was nach dem riecht, daEs ein Sterbender ausschwitzt.
Und du Bwünscht dir, dass er, statt zu trinken, Ain das Becken schifft.
EUnd er tut's und bleibt für diesmal noch verschBont von diesem EGift.
[Chorus]
ESchlaf' nicht ein im Hotel zur langen Dämmerung, bleib wach,
denn der Atem toter Seelen staut sich Bunter diesem Dach
und fErisst sich, wenn du schläfst, so tief in AHirn und Lungen fest,
Edass du dieses Haus nur sterbend oder Btot wieder verlEässt.
[Verse 5]
Deine UEhr zeigt erst auf drei, sie blieb schon vor Stunden stehn.
Sie schläft den langen Schlaf und wird nBie mehr wieder gehn.
EEs wird Morgen. Junge, nimm jetzt deinAe Brocken, du musst fort.
EDa ist ein Park mit einem BrunnenB, trink' unEd wasch dich dort.
EDu wirst doch noch andr'e finden,B die sind aEuch so jung wie du.
Die erkläBren dir die Welt, höre Eihnen ruhig zu.
Dann wirst du Bweiterziehn, viel sehn, doch das Awenigste verstehn,
Eund nach Jahren vielleicht nochmal über Bdiese Schwelle Egehn.
[Chorus]
Dann schlaf' nicht Eein im Hotel zur langen Dämmerung, bleib wach,
denn der Atem toter Seelen staut sich Bunter diesem Dach
und fErisst sich, wenn du schläfst, so tief in AHirn und Lungen fest,
Edass du dieses Haus nur sterbend oder Btot wieder verlEässt. A E B A