Hannes Wader - Charley
chordsver. 1
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Tuning: E A D G B E
[Verse 1]
GFrüher lief hier einer rum, es ist schon Cziemlich lange her
Einer, dDer sich Charley nannte, viele wissen's gar nicht mGehr
GEin paar And're, ich bin sicher, die erinnCern sich noch gut
An seineD Hinterhältigkeit und ihre Angst vor seiner GWut
D7Manchmal blieb er ein paar Wochen, mal verschwand er für ein GJahr
D7Salz und Sonne in der Haut und mit ausgeblich'nem HaarG
War er Cplötzlich, stark wie immer, nach 'ner GWeile wieder hier –
Für unsD Jungs war er der König, für die Alten mehr ein TGier
[Verse 2]
GAlle haben es bemerkt, wie gut sein BClumenhemd ihm stand
Mit DLöchern drin, ganz heimlich mit 'ner Kippe reingGebrannt
GWas aussah, dass fast jeder sie für ECinschusslöcher hielt
Und Dder Sohn vom Apotheker hat sofort danach gGeschielt
D7Er kaufte Charleys Hemd zu einem unverschämtenG Preis
D7Trug es schmutzig, wie es war, mitsamt den Löchern und demG Schweiß
Sicher Chat er fest geglaubt, er brauche Ges nur anzuzieh'n
Und CDharleys Kraft und Schönheit übertrügen sich auf Gihn
[Verse 3]
GViele Mädchen rissen wegen Charley vCon zu Hause aus
DEr nahm das als selbstverständlich, machte sich nicht vGiel daraus
GDoch nicht nur besonders wilde, freche MCädchen wollten ihn
DSogar brave, graue Mäuse wurden scharGf, wo er erschien
D7Eine sah ich, wie sie mehrmals dicht aGn ihm vorüberlief
D7Jedes Mal bei seinem Blick die SchenkelG fest zusammenkniff
CSpäter tat, als sei er Luft für sie, weil sGie ihn nie bekam
DUnd sich irgendeinen Ander'n, den sie kriegenG konnte, nahm
[Verse 4]
GDieses Mädchen, was liegt näher, nahm sich Causgerechnet den
Der die ApDotheke erbte, neulich habG' ich ihn geseh'n
GEr sah anders aus als früher, als ihm iCmmer, wo er ging
DCharleys Fetzenhemd an seinem schlotternden GGerippe hing
D7Heute knicken seine Beine, ähnlich wieG bei einem Schwein
D7Unter dem Gewicht der Hüften, mehr undG mehr nach innen ein
CUnd die Kinder auf der Straße woll'n ihnG nackig seh'n und gern
DSeine Knie, wenn er geht, aneinaGnderklatschen hör'n
[Verse 5]
GHörst du, Charley, was mir dieser MenCsch berichtet hat!
DDu wärst jetzt auch schon so wie er, so Gsauber, sanft und satt
GAuch dein Name wär' jetzt anders, nicht mehr CCharley, sondern Karl
DUnd Alles liefe, wie es sein soll, ruGhig und normal
D7Weißt du, Charley, was du tust, geht mich schon lGange nichts mehr an
D7Nur schade, dass so einer sich mit dir vergleicheGn kann
CEiner der, obwohl er wollte, nie wie dGu gewesen ist
DSoll nicht sagen dürfen, dass du so wie Ger geworden bist!