Grachmusikoff - Ikarus vom lautertal
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Grachmusikoff – Ikarus vom Lautertal (Album: Danke. Schön.)
From Rakile – enjoy ;-)
Intro (no chords)
Wer hod Gfliaga Cwelle wie a SchGwalb
wer hod Gfliaga Amwelle, mit’m FFahrrad
üabr d‘CAlb üabr d‘DAlb
Wer hod Gfliaga Cwelle wie a SchGwalb
wer hod Gfliaga Amwelle, mit’m FFahrrad
üabr d‘CAlb üabr d‘DAlb
Verse 1
Emald isch er worda, ganz Dmager, ziemlich kahl
dr Bm7Gustav Mesmer, dr CIkarus vom DLautertal
em EmIrrahaus a Leaba lang hod er Dgschwärmd dr’vo
hod’r Bm7Bilder gmoled, von Cseiner VisiDo
von seine EmFlugmaschina, mit ProDpeller on Pedal
on denne Bm7Luftomnibus über CBerg on über DTal
on sei’m EmFlugfahrrad nadierlich, hod er Dvierzg Johr draimd,
ond Bm7endlich kommt er raus, auf d‘C Alb ins AldersDheim
do hod er EmWerkzeug kriagt, DPlastik on Babier,
Bm7Holz on Eisaschrott, no Chod er’s konstruDiert,
auf’m EmBerg ganz oba, hod er A‘Dlauf gnomma,
isch Bm7oin Meter g‘floga on en’s CKrankahaus Dkomma
Chorus
Er hod Gfliaga Cwelle wie a SchGwalb
er hod Gfliaga Amwelle, mit’m FFahrrad
üabr d‘CAlb üabr d‘DAlb
Er hod Gfliaga Cwelle wie a SchGwalb
er hod Gfliaga Amwelle, mit’m FFahrrad
üabr d‘CAlb üabr d‘DAlb
Solo
Verse 2
Emgeboren neunzehn drei, mit Delf en Bauersknecht
recht Bm7oiga scho als Kend, on Cbloß zom schaffa Drecht,
als Emjonger Kerle schon, kommd’r Dweg von dahoim,
en’s Bm7Kloschdr Beuron, do hen se’s Cguad mid’m Dgmoint,
als EmBruder Alexander isch’r DMönch sechs Johr,
ond er Bm7steigert sich nei, ganz Ckrank on verDbohrt,
EmHimmelfahrt Engelflug, bei DGott will’r sei,
wird Bm7schier verruckt vom bedda,
on der CGlaubensschwärmeDrei,
wieder Emhoim han se’n gschickt, ins AltsDhausa-Jamm’rdal
bei’ra Bm7heiliga Mess, do Ckommts zom ZwischaDfall
er steigt Emselber nauf auf’d Kanzel,
on Dhält a wirre Predigt, no Bm7han sen rondrzoga
on den CSchussaried erDledigt.
Chorus
Er hod Gfliaga Cwelle wie a SchGwalb
er hod Gfliaga Amwelle, mit’m FFahrrad
üabr d‘CAlb üabr d‘DAlb
Er hod Gfliaga Cwelle wie a SchGwalb
er hod Gfliaga Amwelle, mit’m FFahrrad
üabr d‘CAlb üabr d‘DAlb
(spoken passage)
Das d’r Gustav echt fliagt, des woisch,
mit sei’m Läuferdrachen-Flugfahrrad oder mit sei’m
Lufthaschpelbaket
No fliagt’r nondr von Dorf zu Dorf bis noch Saulgau
und Alschhausa, do wo’r herkommt
ond am Sonndag bei der heiliga Mess, meischdens,
wenn d’r Pfarrer g’rad predigt
– no heard mer’n lacha, d’r Gustav oba doba
auf sei’m Flugfahrrad (dirty laugh haha)
Das Lied beruht auf eine wahre Geschichte und handelt
von Gustav Mesmer (*1903), den s.g. Ikarus vom Lautertal.
In einer kinderreichen Großfamilie zog er schon mit 11 Jahren
von zu Hause weg und war als „Verdingbub“ in verschiedenen
Gutshöfen tätig. Dann kam er über die Abtei Klostermarchtal
ins Kloster Beuron wo Ihn die Ordensschwestern überredeten,
in den Benediktinerorden einzutreten. Kurz vor dem Gelübde
verließ er Beuron, um in die Heimat nach Altshausen
zurückzukehren, und dort eine Schreinerlehre zu beginnen.
Bei einer Messe kam es zu einem Zwischenfall, woraufhin er nach
Bad Schussenried in die Irrenanstalt verbracht wurde. Dort
unternahm er insgesamt 16 Fluchtversuche. Er zeichnete dort
Bilder von seinen Visionen seiner Fluggeräte. Mit 48 wurde
er verlegt, ins psychiatrische Landeskrankenhaus Weissenau.
Erst nach vielen Anträgen durch Verwandte wurde er 1964,
also mit 61 Jahren, entlassen. Im Altenheim in Buttenhausen
fertigte er Flugmodelle, so etwa aus einem umgebauten Damenfahrrad.
Daher nannte Ihn die Bevölkerung den „Ikarus vom Lautertal“.
Er durfte noch im hohen Alter noch erleben, dass seine Flugräder
bei verschiedenen Ausstellungen, sogar bei der EXPO 1992 in Sevilla,
aufgebaut wurden. Er starb 1994, im Alter von 91, im Altenheim
in Buttenhausen.